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 Der weisse
         Elefant
 
 Galerie Näke Nürnberg 1993
 Galerie Fruchtig, Frankfurt a. M. 1995
 Blaue Nacht, Nürnberg 2000
 Kunsthalle Gießen 2001
 
 
 Giessener
         Anzeiger 6.6.2000
 Und
         dann schwang sich der weiße Elefant aufs Fahrrad
 
 Sechseinhalbstündiges
         Künstler-Gastspiel
 in der laufenden Ausstellung "vier plus eins"
 
 
 GIESSEN.
         Dutzende von Autofahrern rieben sich ungläubig die
         Augen. Um die Kongresshalle, am Stadttheater vorbei, fuhr
         ein Mann, circa 200 Kilo schwer, auf einem Fahrrad. Er war
         halbnackt, von Kopf bis zu den Zehen dick mit Nivea
         eingeschmiert, trug einen kleinen Rüssel und ein paar
         große Ohren. Ein weißer Elefant.
 
 Der
         Mann auf dem Fahrrad war Harri Schemm aus Nürnberg,
         einer der Gastkünstler, die am Samstagabend in der
         Ausstellung "vier plus eins" in der Kunsthalle vor über
         100 Besuchern ein Stelldichein gaben. Der Abend war so
         interessant, dass viele Zuschauer die vollen sechseinhalb
         Stunden bis nachts um halb zwei blieben.
 
 Harri Schemm hatte sich im Innenhof der Kongresshalle
         entkleidet, eine Decke um die breiten Hüften
         geschwungen, sich Rüssel und Ohren angelegt, um dann in
         aller Ruhe und mit tiefer, zärtlicher Stimme Heinrich
         Heines Gedicht "Der weiße Elefant" zu lesen. Und
         so wie Heine auf ironische Weise mit der relativen
         Größe eines literarischen Topos spielt
         (beispielsweise durch die Gleichsetzung des übersatten
         Elefants mit Goethes Werther-Figur), so spielte Schemm mit
         der relativen Größe des Körpers. (...)
 
 
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